Diagnostik
Anamnese – Vorbereitung auf Ihren Arztbesuch
Die Erhebung Ihrer Krankengeschichte (Anamnese) liefert wichtige Informationen zur Stellung der Diagnose und ist die Grundlage für eine gute Beratung und Therapie. Um eine Anamnese erheben zu können, benötigen wir Ihre Hilfe.
Beschwerden genau beschreiben
Überlegen Sie sich bereits vor dem Arztbesuch, wie Sie Ihre Beschwerden beschreiben können. Die nachfolgende Fragensammlung soll Ihnen eine Hilfestellung geben:
- Welche Beschwerden haben Sie?
- Wo sind die Beschwerden lokalisiert?
- Wann treten die Beschwerden auf?
– Treten sie zu bestimmten Tages- oder Jahreszeiten auf?
– Treten sie bei besonderen Gelegenheiten oder nach bestimmten Tätigkeiten auf?
– Kommen sie plötzlich oder schleichend? - Wie lang halten sie an?
- Wann sind die Beschwerden erstmals aufgetreten? Hatten Sie früher bereits ähnliche Beschwerden?
- Wie empfinden Sie diese Beschwerden?
- Wie stark sind Sie durch die Beschwerden beeinträchtigt?
Medikamente
Stellen Sie eine Liste mit den Medikamenten zusammen, die Sie gerade einnehmen.
Denken Sie auch an Medikamente, die nicht verschreibungs- oder apotheken-pflichtig sind, und die Sie selbst gekauft haben, z.B. Vitaminpräparate.
Denken Sie auch an Medikamente, die Sie nicht vertragen haben oder die abgesetzt worden sind, weil sie nicht entsprechend gewirkt haben.
Medizinische Unterlagen
Nehmen Sie Befunde bzw. Befundberichte anderer Ärzte, Entlassungsberichte von Krankenhausbehandlungen oder wichtige Unterlagen wie Röntgenbilder mit. Lassen Sie sich ggf. Kopien von entsprechenden Berichten anfertigen.
Bringen Sie ggf. auch weitere medizinische Unterlagen wie Allergiepass, Röntgenpass, Impfpass oder COPD- bzw. Asthma-Tagebuch mit.
Fragen an den Arzt
Überlegen Sie sich vorher, was Sie Ihren Arzt fragen wollen und schreiben Sie sich die Fragen am besten auf.
Lungenfunktionsprüfung
Um die Funktion der Atmungsorgane zu prüfen und um Erkrankungen feststellen zu können, stehen verschieden Messverfahren zur Verfügung:
Spirometrie
Die Spirometrie ist die Methode, die am häufigsten angewendet wird, um die Lungenfunktion zu untersuchen. Mit ihr lässt sich feststellen, ob die Atemwege eingeengt (obstruktiv) sind, wie z.B. beim Asthma bronchiale oder der COPD, oder ob das Volumen verringert (restriktiv) ist, wie z.B. bei der Lungenfibrose.
Bodyplethysmographie (Ganzkörperplethysmographie)
Bei diesem Verfahren wird die Atemströmung gemessen, während gleichzeitig registriert wird, welcher Druck aufgewendet werden muss, um diese Strömung zu erzeugen. Bei einer Einengung der Atemwege ist die Atemströmung vermindert und der Betroffene muss zudem mehr Kraft aufwenden, d. h. Druck erzeugen, um diese Strömung zustande zu bringen. Mit dieser Methode lässt sich der Atemwegswiderstand (Resistance) als Maß für eine Atemwegsverengung ermitteln.
Unspezifischer und spezifischer bronchialer Provokationstest
Die Untersuchung zielt darauf ab eine bronchiale Hyperreagibilität (Überempfindlichkeit) nachzuweisen, um z.B. ein Asthma bronchiale zu diagnostizieren.
Nach einer Ausgangsmessung bekommt der Proband ein Mittel (z. B. Histamin) zu inhalieren, das eine Atemwegsverengung hervorrufen kann. In mehreren Zwischenschritten wird die Dosis langsam erhöht und der Effekt jeweils mit einer Messung überprüft. Während Atemwegsgesunde weitgehend unveränderte Messwerte aufweisen, reagieren Patienten mit einer bronchialen Hyperreagibilität mit einer Verengung der Atemwege.
Während man beim unspezifischen Provokationstest chemische Substanzen verwendet, kommen beim spezifischen Provokationstest die Stoffe zum Einsatz, die als Auslöser der Beschwerden in Verdacht stehen.
Bronchospasmolysetest (Broncholyse, Lyse)
Mit dem Bronchospasmolysetest wird überprüft, ob sich eine in der Spirometrie oder Bodyplethysmographie festgestellte Atemwegsverengung zurückbildet. Nach der Messung inhaliert der Proband ein schnell wirksames, atemwegserweiterndes Medikament, z. B. Salbutamol und nach einer kurzen Pause wird in einer zweiten Lungenfunktionsmessung überprüft, ob sich die vorbestehende Verengung zurückgebildet hat.
CO-Diffusionskapazität, CO-Transferfaktor
Die Diffusionsmessung dient der Erkennung von Störungen des Gasaustauschs in der Lunge. Sie gibt Auskunft darüber, wie die Lunge den mit der Luft eingeatmeten Sauerstoff (O2) ins Blut überleitet.
Atemantriebs- und Muskelstärken-Messung
Die Messung der Drücke, die die Atemmuskulatur zur Einatmung aufbauen kann, gibt Auskunft über die Leistungsfähigkeit der sogenannten Atempumpe und deren Beanspruchung.
6-Minuten-Geh-Test
Einfacher Belastungstest, der bei Lungen- und Herzkreislauferkrankungen eine Einschätzung des aktuellen funktionellen Status ermöglicht. Es wird die Gehstrecke gemessen, die innerhalb von 6 Minuten zurückgelegt werden kann.
Blutgas-Analyse (BGA)
Die Bestimmung der Gase Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut ist bei vielen Lungenerkrankungen von großer Bedeutung. Dies wird in unserer Praxis schmerzfrei und einfach durchgeführt: Nachdem ein Ohrläppchen mit einer durchblutungsfördernden Creme eingerieben wird, erfolgt die Abnahme von wenigen Tropfen Blut.
Allergiediagnostik
Hauttest
Hauttests stellen ein wichtiges Instrument zu Aufdeckung spezifischer Sensibilisierungen dar. Die am häufigsten angewendete Methode ist der Pricktest, bei dem einzelne Tropfen von Allergenextrakten auf den Unterarm aufgebracht werden. Durch die Tropfen hindurch wird mit einer Lanzette etwa 1 mm tief in die Haut gestochen. Nach ca. 15 Minuten kann die Sofortreaktion abgelesen werden.
Nasaler Provokationstest
Zum Nachweis einer Allergie kann ein Allergenextrakt auf die Nasenschleimhaut gesprüht werden, um anschließend die individuelle allergische Reaktion zu erfassen. Bewertet werden die Sekretion, Auftreten von Niesen und Fernsymptome (z.B. Husten, Jucken, Tränenfluss).
Bronchialer Provokationstest
Zum Nachweis einer Allergie kann ein Allergenextrakt inhaliert werden. Die Reaktion darauf wird anschließend mit dem Bodyplethysmographen gemessen.
Blutuntersuchungen
Die Labordiagnostik spielt bei der Allergologie ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie hilft bei unklaren Sensibilisierungen und ermöglicht auch wenn Haut- oder Provokationstests nicht durchführbar sind eine diagnostische Aussage. In unserem eigenen Allergielabor führen wir die Bestimmung von Gesamt-IgE und spezifischem IgE durch.
Diagnostik bei Atmungsstörungen im Schlaf
Ambulante Polygraphie
Zur Erkennung von Atmungsstörungen, die während des Schlafens auftreten, wird mit einem Messgerät die Atmung im Schlaf zu Hause aufgezeichnet. Sie nehmen dieses Gerät für eine Nacht mit nach Hause. Am nächsten Morgen wird es ausgewertet und der Befund mit Ihnen besprochen.
Bildgebende Diagnostik
Sonographie
Mit Ultraschalluntersuchungen von Rippenfell, Zwerchfell, Lungen, Herz und Bauchorganen können ohne Strahlenbelastung viele Erkrankungen diagnostiziert oder differenzierter beurteilt werden. Eine besondere Bedeutung hat die Sonographie bei der Beurteilung von Pleuraergüssen.
Röntgen und CT
Mit einer Röntgenaufnahme können Aussagen über die Lungenstruktur, die Zwerchfellbeschaffenheit, die Herzform und -größe, den knöchernen Brustkorb einschließlich der Wirbelsäule und thorakaler Blutgefäße gemacht werden. Die Untersuchung wird durchgeführt z.B. zur Erkennung von Lungenentzündungen (Pneumonien), Lungentumoren oder einer Herzschwäche.
Zur genaueren Beurteilung wird manchmal eine Computertomographie des Thorax ergänzend benötigt. Sie erlaubt die dreidimensionale Darstellung der Brustorgane in Schnitten von wenigen Millimetern Dicke.
Bronchoskopie (Spiegelung der Bronchien)
Bronchoskopie ist die Spiegelung der Bronchien mit Hilfe eines Endoskops, vergleichbar mit einer Magenspiegelung. Das sogenannte Bronchoskop, wird über Mund oder Nase in die Luftröhre und weiter bis in die Bronchien eingeführt. Dabei kann man die Atemwege bis in die feinsten Verzweigungen sehen und je nach Fragestellung Proben entnehmen.
Labor
In unserer Praxis verfügen wir über ein Labor, in dem wir wichtige Blutuntersuchungen zur schnellen Erkennung von Entzündungen und lebensbedrohlichen Erkrankungen innerhalb weniger Minuten durchführen können.
Darüber hinaus betreiben wir auch ein allergologisches Labor zur Bestimmung von spezifischen IgE-Antikörpern, die bei Verdacht auf eine Allergie eine Sensibilisierung anzeigen können.
Gutachten
In unserer Praxis werden internistische und pneumologische Gutachten durchgeführt, insbesondere
- Sozialmedizinische Gutachten im Auftrag des Versorgungsamtes, des Sozialgerichts, der Berufsgenossenschaften oder Unfallversicherer
- Tauglichkeitsuntersuchungen wie Flugtauglichkeit, Tauchtauglichkeit